CFP 16.04.2015

Expressionismus (Heft 03/2016)

Eingabeschluss : 01.06.2015

Kristin Eichhorn

Expressionismus, Ausgabe 03/2016
Herausgegeben von Kristin Eichhorn und Johannes S. Lorenzen

Die Zeitschrift Expressionismus widmet sich der Erforschung einer der einflussreichsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts, die trotz ihrer kurzen Dauer (ca. 1910–20) eine Vielzahl von Akteuren kennt und sich in den unterschiedlichsten Kunstrichtungen abspielt. Mit der Zeitschrift Expressionismus liegt erstmals ein Forum vor, das die Erkenntnisse der unterschiedlichen Fachbereiche zusammenführen und den gegenseitigen wissenschaftlichen Austausch befördern soll. Die Hefte sind jeweils einem thematischen Schwerpunkt gewidmet und werden durch Reaktionen auf aktuelle Forschungsdebatten oder Beiträge der vorangegangenen Hefte und durch Rezensionen abgerundet.

Call for Papers für Heft 03/16 Religion

Obwohl der Expressionismus zum Bruch mit den Traditionen der Elterngeneration aufruft, greifen die expressionistischen Künstler/innen in ihren Sujets sehr häufig auf religiöse Motive zurück. Dies ist vor allem mit Blick auf die bildende Kunst und auf die Literatur aufgefallen und diskutiert worden. So verarbeiten etwa Emil Nolde oder Max Beckmann mehrfach Themen aus dem Alten und Neuen Testament. Auch finden sich z.B. in der Menschheitsdämmerung nicht nur eine Reihe von Gedichten, die klar mit christlicher Motivik arbeiten. Darüber hinaus weisen die Texte von Else Lasker-Schüler eine jüdische Perspektive auf.
Das dritte Heft der Zeitschrift Expressionismus möchte sich dem Phänomen vor diesem Hintergrund systematisch widmen und auch über die bisherigen Ansätze hinaus fragen, welche Rolle Religion für andere Formen expressionistischer Kunst (z.B. Musik oder Architektur) spielt. Einerseits sind dabei die konkreten Themen und Motive zu ermitteln, die hier aufgegriffen werden. Sicher bildet die christlich-jüdische Tradition einen der wichtigsten Referenzpunkte, doch muss auch Bezugnahmen auf andere Religionen nachgegangen werden. Welche werden gewählt und warum?
Andererseits stellt sich das Problem der Gründe für diese religiöse Schwerpunktsetzung. Sie steht zwar in einem gewissen Spannungsverhältnis zum Neuerungsanspruch des Expressionismus; gleichzeitig hat das expressionistische Pathos und das Beschwören eines ‚Neuen Zeitalters‘ messianische Züge, die gerade den Rekurs auf christliche Motivik plausibel machen. Antworten auf die Frage nach den Gründen lassen sich darüber hinaus in der philosophischen Diskussion der Zeit (Nietzsche) finden oder auch im biographischen Hintergrund der jeweiligen Akteure. Letztendlich bleibt die Frage nach der Natur des Religiösen in expressionistischer Kunst: Sind die betreffenden Motive wirklich im religiösen Sinne gemeint oder metaphorisch eingesetzt? Welche neuen Bedeutungsebenen ergeben sich durch die Übertragung auf andere Sachverhalte?

Abstracts zu diesen oder anderen thematisch einschlägigen Aspekten von nicht mehr als 2.000 Zeichen senden Sie bitte bis zum 1. Juni 2015 an eichhornneofelis-verlag.de bzw. jlorenzenndl-medien.uni-kiel.de.

Zudem werden unabhängig vom Thema des Hefts auch immer Vorschläge für Rezensionen oder Diskussionsbeiträge zu aktuellen Forschungsdebatten sowie für die Rubrik „Expressionismus heute“ entgegengenommen, die Phänomene der aktuellen Expressionismus-Rezeption vorstellt und bespricht.

Die fertigen Beiträge sollten einen Umfang von 22.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen und Fußnoten) nicht überschreiten und sind bis zum 1. Dezember 2015 einzureichen. Das Heft erscheint Anfang Mai 2016.

Quellennachweis:
CFP: Expressionismus (Heft 03/2016). In: ArtHist.net, 16.04.2015. Letzter Zugriff 19.04.2024. <https://arthist.net/archive/10031>.

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