Zweisemestrige Vortragsreihe des Instituts für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Ästhetik – Geschichte – Diskurs. Aktuelle Ansätze, Methoden und Fragestellungen in der Kunstwissenschaft
Eine Auseinandersetzung mit den aktuellen Methoden und Diskursen in der Kunstwissenschaft reflektiert auch immer die Geschichte der eigenen Disziplin und deren Etablierung als universitäres Wissenschaftsfach. Zurückblickend setzten hier bereits die großen kunsthistorischen „Methodenmeilensteine“ wie Wölfflins Stilgeschichte oder Panofskys Ikonologie eine der Kunstwissenschaft immanente Interdisziplinarität en passant voraus, ein Umstand, der heute wie selbstverständlich erscheint. Dennoch wird der sich seit den 1990er Jahren immer diversifizierter entwickelnde Methodenpluralismus als Resultat einer inzwischen fast unübersichtlichen Abfolge verschiedenster Trends und Turns zunehmend beklagt. Der Ruf nach einer Rückkehr zu den Bildwerken, nach einer Rückbesinnung auf das zentrale Untersuchungsobjekt der Kunstgeschichte wird – sicherlich nicht vollkommen zu Unrecht – immer lauter. Letztlich ist das eine, also eine gewissenhafte Beschäftigung mit dem konkreten Untersuchungsgegenstand – nämlich dem Kunstwerk –, nie ohne das andere, also eine reflektierte Auseinandersetzung mit der Historie kunstwissenschaftlicher Methodik, möglich. Neue und fruchtbare analytische Verfahren können nur im Zusammenspiel der beiden Faktoren entstehen.
Gegenstand dieser Vortragsreihe sind daher vier ganz unterschiedliche Forschungsfragen und -ansätze von Nachwuchswissenschaftlern der Kunstgeschichte, die sowohl in der Vorgehensweise als auch inhaltlich vorgestellt und diskutiert werden sollen.
Do, 30.10.2014, 18.30 Uhr
Sebastian Fitzner (Freie Universität Berlin): „Den engen Raum des Papiers“ entgrenzen. Überlegungen zur Architekturzeichnung in der Frühen Neuzeit oder: Zur Tragfähigkeit medienwissenschaftlicher und historisch-kultureller Ansätze
Do, 15.01.2015, 18.30 Uhr
Anna Pawlak (Eberhard Karls Universität Tübingen): Figura mortis. Methodische Überlegungen zur Darstellbarkeit des Todes in der Kunst der Frühen Neuzeit
Do, 21.05.2015, 18.30 Uhr
Brigitte Sölch (Kunsthistorisches Institut Florenz): Architektur im Dialog. Ursprungsbilder der Demokratie oder die Forumsidee als methodisches Problem
Do, 18.06.2015, 18.30 Uhr
Doris Lehmann (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): Eselsohren und Hundekacke. Methodische Überlegungen zu frühneuzeitlicher Bildpolemik
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Konzept und Kontakt:
Dr. Astrid Lang (langhhu.de)
Dr. Wiebke Windorf (windorfphil.hhu.de)
Quellennachweis:
ANN: Ästhetik - Geschichte - Diskurs (Düsseldorf, 30 Oct 14- 18 Jun 15). In: ArtHist.net, 23.10.2014. Letzter Zugriff 26.04.2024. <https://arthist.net/archive/8736>.